Ein Kleinod im Schatten Richard Wagners: Das 270 Jahre alte Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus Bayreuth ist wiedereröffnet. Ein Besuch in dem sagenumwitterten Haus.
Mit etwas Phantasie und Kenntnis der Orte kann man sich die Situation vorstellen – und wie einen Film vor seinem geistigen Auge abrollen lassen: In seiner Dependance, dem Landhaus Tribschen am Vierwaldstätter See nahe Luzern, sitzt Richard Wagner im März 1870 mit Cosima von Bülow zusammen. Beide brüten über der Zukunft. Der künstlerischen. Und der gemeinsamen – Richard und Cosima werden im darauf folgenden Juli in Luzern heiraten, nach vorausgegangenem jahrelangem Skandal des Ehebruchs, aufgrund dessen Wagner von München und seinem königlichen Freund Ludwig II. loslassen musste.
Das Gespräch geht auch um ein eigenes Theater für Richard. Schließlich rät Cosima, die Tochter des Komponisten Franz Liszt, dem Komponisten Wagner, in dessen Dienst sie ihr gesamtes Leben stellen wird, er solle doch im "Conversationslexikon" nachschauen: "Artikel Baireuth; diesen Ort hatte R. genannt als den, den er wählen wollte, zu unserer Freude lesen wir unter den Gebäuden ein prachtvolles altes Opernhaus darin aufgeführt!"
Wagner baute sich lieber selbst ein ...