Vor 40 Jahren stößt ein schwäbischer Landwirt zufällig auf den ältesten Kriminalfall Baden-Württembergs, der mehr als 7000 Jahre zurückliegt. Eine DNA-Analyse soll nun Erkenntnisse darüber liefern, was damals geschah.
Am Anfang war der Spaten. Zu dem griff Landwirt Erhard Schoch an einem sonnigen Samstag im Frühjahr 1983, um ein Gemüsebeet vor seinem Haus tieferzulegen. Nicht viel tiefer, eine Spatentiefe nur. Damit der Salat nicht wieder verbrennt wie im Vorjahr. "Das war Plan A", erinnert sich Schoch. Denn es kommt alles anders: Im Boden liegen Knochen. "Zuerst dachte ich: Das ist ein toter Hund", sagt er. Dann grinst ihn ein menschlicher Unterkiefer an.
Schoch sitzt 40 Jahre später an seinem Esstisch in Talheim, einer Gemeinde mit gut 5000 Einwohnern südlich von Heilbronn. Wenn der 72-Jährige aus den bodentiefen Fenstern seines Hauses schaut, blickt er auf unzählige Reihen herbstlich-gelber Weinberge. Auf dem Hof gackern Hühner, drinnen an der ...