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"Der Marktplatz ist wie Fernsehen"

Ulrike Derndinger
  • & Markus Zimmermann-Dürkop

  • Do, 05. Oktober 2006
    Emmendingen

     

Die Berber, die sich Tag für Tag vor dem Alten Rathaus versammeln, sind vielen ein Dorn im Auge / Eine Zustandsbeschreibung.

EMMENDINGEN. Störfaktoren, bemitleidenswerte Existenzen, Stachel im Fleisch der bürgerlichen Gesellschaft: Die Berber, die sich Tag für Tag auf dem Emmendinger Marktplatz treffen, sorgen für Diskussionen. Bei Geschäftsleuten, bei Bürgern, bei der Verwaltung. Die Stadtstreicher selbst fühlen sich nirgends erwünscht. Und geben zu: Steigt der Alkoholpegel, wird es oft laut und grenzüberschreitend. Eine Lösung des "Problems" ist nicht in Sicht – zu stark unterscheiden sich die Interessen der Gruppe und der Kritiker, außerdem sind rechtlich der Stadt die Hände gebunden. Eine Zustandsbeschreibung aus verschiedenen Perspektiven.

"Es macht uns doch keinen Spaß, ich hätte auch gerne ein geregeltes Leben", nuschelt Reinhard Enz durch seinen ungepflegten Bart und richtet seine am frühen Nachmittag glasigen Augen in den blauen Emmendinger Himmel. Er hat sich – wie jeden Tag – an seinem Stammplatz am alten Rathaus mit seinen Kumpels versammelt und betrinkt sich peu à peu. Einen Kasten Bier, zwei bis drei Flaschen Schnaps. Das ist nach Aussage des 47-Jährigen seine Tagesration. "Ich bin Alkoholiker", fügt Enz ohne Umschweife hinzu. Und "Tagediebe" seien sie, die täglich auf dem Marktplatz sind: Rumhocken, reden, trinken, Bier nachkaufen und wieder trinken ...

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