Helfen die Reichen genug?
Hilfsorganisationen werfen den Industrieländern vor, ihre Entwicklungshilfebilanz zu schönen.
FRANKFURT. Für den Musiker Herbert Grönemeyer als Sprecher von 100 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) ist es Bilanzfälschung, für Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) ein legitimes und anerkanntes Verfahren – die Anrechnung von Schuldenerlassen auf die Entwicklungshilfe. Eine neue Studie stützt kurz vor dem G-8-Gipfel in St. Petersburg Grönemeyers Kritik: Die Entwicklungshilfe sei um ein Drittel aufgebläht.
Nach offiziellen Zahlen haben die europäischen Industrieländer 2005 rund 40,5 Milliarden Euro für die Entwicklungshilfe ausgegeben. Das ist mehr als sie versprochen haben – schließlich sollten erst ab 2010 mindestens 38 Milliarden ...