re-cycle.de
Start-up-Szene im Check: Wie arbeiten Gründer in Freiburg?
Mi, 11. Oktober 2023, 12:21 Uhr
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Das junge Unternehmen re-cycle.de hat ein Gebrauchtradportal entwickelt und arbeitet intensiv daran, dass unbenutzte Räder wieder auf die Straße kommen. Ein Besuch im Start-up-Büro in Innenstadtnähe.
Der enge Raum ist sinnvoll genutzt. Auf einem Stativ steht ein Beamer. Vollgeschriebene und mit Notizzetteln beklebte Whiteboards bedecken die Wände. Für den stereotypen Start-up-Kicker ist kein Platz. Eine Klimmzugstange aus Holz über einer der Türen sorgt für sportliche Abwechslung. Durch die offene Tür, die auf einen mit Kletterpflanzen bewachsenen Balkon führt, hört man Geräusche. "Das ist Janosch. Er stellt gerade hinter dem Haus sein Rad ab", so Stefan. Selbstverständlich kommen alle Vier mit dem Rad zur Arbeit.
Fahrräder: Sie haben nicht nur ihr Start-up ins Rollen gebracht: Janosch, der inzwischen auch im Büro angekommen ist, outet sich als "typischer Freiburger Radler", der überall mit dem Rad hinfährt. "So komme ich eigentlich meistens in 15 Minuten ans Ziel." Die drei Anderen sitzen auch in der Freizeit fest im Mountainbike-, Gravelbike- oder Rennradsattel. Sie schwärmen von den vielen Tourenmöglichkeiten in der Rheinebene und im Schwarzwald. Janosch hingegen hat ein anderes Hobby: Er genießt als leidenschaftlicher Paartänzer in seiner Freizeit die große aktive Tanzszene in Freiburg.
Den Grundgedanken des Start-ups bringt Sean auf den Punkt: "Mich hat die Idee von Stefan, Janosch und Gökhan für ein Gebrauchtradportal sofort überzeugt. Fahrradfahren ist in Freiburg und generell ein Mega-Thema. Aber es gab bisher keine sinnvolle Möglichkeit, um schnell und einfach gebrauchte Räder zu finden. Man musste sich durch einen Dschungel von Kleinanzeigen wühlen. Das haben wir geändert." Seit zwei Jahren kann man auf ihrer Plattform re-cycle.de ein passendes Rad finden. Die Suchmaske ist übersichtlich und durchdacht: Man kann zum Beispiel die Angebote auch nach Körpergröße filtern. Alles weitere klärt man direkt mit dem Verkäufer. Für die Umsetzung benutzen Stefan, Gökhan und Janosch kein bestehendes Shopsystem, sondern programmieren alles selbst.
"Inzwischen haben wir beim Programmieren die Hilfe eines Praktikanten," sagt Stefan schmunzelnd: "Er heißt KI". Künstliche Intelligenz unterstützt die Jungs also bei der Entwicklung der Plattform. "Wir überlassen ihm die nervigen Aufgaben, müssen die Ergebnisse aber natürlich noch überprüfen." Für alle vier ist der Umgang mit den neusten IT-Anwendungen selbstverständlich, dennoch schwören sie auf das gute alte Whiteboard. "Das bringt uns jedes Mal richtig weiter, wenn wir gemeinsam Aufgaben und Ideen skizzieren und besprechen. Es gibt nichts Besseres", so Stefan. Homeoffice und Remotearbeit von unterwegs zum Beispiel im Zug gehören ebenfalls zum Arbeitsalltag. Doch sich gegenüberzusitzen und auszutauschen, ist dem Start-up-Team wichtig.
So entstehen auch neue Ideen für ihre Gebrauchtradplattform, wie ein Versand-Service mit vorfrankierten Radkartons für Verkäufer oder die Einführung eines Fahrradpasses für Käufer, in den alle wichtigen Informationen automatisch eingetragen werden. In Kürze können zufriedene Verkäufer über einen Button auf der Website Gökhan, Janosch, Sean und Stefan einen kleinen Geldbetrag im Wert eines Kaffees oder einer Pizza spendieren. Janosch erklärt: "Die Plattform ist für Käufer und auch für private Verkäufer gratis. Wer sein gebrauchtes Rad zu Geld gemacht hat und mit unserer Plattform und dem Service zufrieden war, kann sich so bei uns bedanken."
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