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Wie in einer anderen Welt

  • Mayra Pierce, Klasse 8b, St. Ursula-Gymnasium (Freiburg)

  • Fr, 26. April 2024
    Schülertexte

     

Fußball und Turnen kennt jeder. Es gibt jedoch weit mehr Sportarten – wie Unterwasserrugby. Das ist eine Sportart, die in Schwimmbecken gespielt wird. Mayra Pierce spielt selbst in Freiburg Unterwasserrugby und stellt ihren Sport vor. .

Beim Unterwasserrugby spielen Männer und Frauen gemeinsam in einem Team.  | Foto: Privat
Beim Unterwasserrugby spielen Männer und Frauen gemeinsam in einem Team. Foto: Privat
Eine Stimme ruft laut "ab" – und sofort ist das Wasser stark aufgewühlt, als insgesamt zwölf Spieler gleichzeitig zu dem Ball in der Mitte des fünf Meter tiefen Beckens hinuntertauchen. An ihren blauen und weißen Badekappen ist erkennbar, zu welcher Mannschaft sie gehören. Ein blauer Spieler schnappt sich den mit Salzwasser gefüllten Ball, sofort sind zwei weitere Spieler dort und packen ihn bei dem Versuch, den Ball zu bekommen.

Ein üblicher Anblick jeden Dienstagabend im Westbad in Freiburg, denn dann trainiert dort die Unterwasserrugbymannschaft des 1. Tauchclub Freiburg. Die Spieler versuchen, einen handballgroßen Ball in das papierkorbförmige, am Boden befestigte Tor zu legen. Gespielt wird mit Maske, Schnorchel, Kappe und Flossen. Die Mannschaft setzt sich folgendermaßen zusammen: Zwei Spieler bewachen das Tor, indem sie sich darauf legen. Sie heißen "Deckel". Zwei weitere Spieler, die "Dackel" genannt werden, liegen vor dem Tor, um die Deckel zu unterstützen. Zwei Spieler versuchen als Stürmer, die gegnerische Mannschaft anzugreifen und Tore zu erzielen. Und am Beckenrand warten Auswechselspieler.

Unterwasserrugby wird in einem Schwimmbecken mit einer Tiefe von 3,80 bis fünf Meter gespielt. "Wir sagen gerne, dass Unterwasserrugby außer Quidditch die einzige dreidimensionale Sportart ist", meint der 36- jährige Willi Keefer, der in der 1. Bundesliga spielt. "Es ist ein sehr komplexes Spiel, wenn man tiefer einsteigt, deshalb bleibt es immer spannend. Beim Unterwasserrugby hat man alles: Kraft, Ausdauer, Atem-Anhalten, außerdem ist es eine strategische und eine Team-Sportart." Keefer gestikuliert aufgeregt, während er davon spricht. Unterwasserrugby wird bis zur Nationalmannschaft gemischt gespielt, das heißt, Frauen und Männer spielen zusammen. Dies ist möglich, weil alle Körpertypen ihre Vorteile bieten. "Diejenigen mit mehr Masse können zum Beispiel gut auf dem Tor liegen und werden weniger leicht runtergestoßen, Kleine und Leichte sind schneller und wendiger," erklärt Keefer. "Es hat sich herauskristallisiert, dass Leute, die dabeibleiben, oft Leute sind, die sich im Wasser wohl fühlen und keine Scheu vor Rangeleien haben."

Unterwasserrugby kann zudem bis ins hohe Alter gespielt werden, da durch die Dämpfung im Wasser die Gelenke geschont werden. Da man unter Wasser und somit mit ständigem Luftmangel spielt, gibt es einen fliegenden Wechsel. Das bedeutet, dass man flüssig mit den Auswechselspielern wechselt, sobald man wieder zu Atem kommen muss. "Es ist, als ob ich in einer anderen Welt wäre – und wenn ich dann aus dem Training rausgehe, komme ich in die wirkliche Welt zurück. Als ob man aus einem Traum aufwacht", beschreibt Keefer.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. April 2024: PDF-Version herunterladen

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