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"Ich habe alle sieben Weltwunder besucht"

  • Fr, 20. Dezember 2019
    Schülertexte

     

ZISCHUP-INTERVIEW mit Andjela Milosavljevic, die seit sieben Jahren sehr viel in der Welt unterwegs ist und insgesamt schon 116 Länder bereist hat.

Andjela Milosavljavic vor dem Taj Mahal im indischen Agra  | Foto: privat
Andjela Milosavljavic vor dem Taj Mahal im indischen Agra Foto: privat

Wie oft haben Sie schon darüber nachgedacht, die ganze Welt zu bereisen und haben es doch nicht getan? Andjela Milosavljavic hat es getan, sie war bereits in 116 Ländern dieser Welt. Die Belgrader Übersetzerin erzählt, dass sie bis zu ihrem 55. Lebensjahr wie alle anderen Menschen gereist ist und sich seit 2012 intensiv dem Reisen widmet. Milica Dordevic aus der Klasse R9c aus dem Schulzentrum Oberes Elbtal in Elzach hat Milosavljevic interviewt.


Zischup:
Frau Milosavljevic , wie kam es, dass Sie sich mit 55 Jahren entschieden, die ganze Welt sehen zu wollen?
Milosavljevic: Als Sprachlehrerin an der Universität hatte ich die Möglichkeit, durch verschiedene Bücher und Texte mit verschiedenen Kulturen in Kontakt zu treten. Deshalb habe ich mich für andere Kulturen interessiert. Und es gibt keinen besseren Weg, um andere Kulturen kennenzulernen, als das Reisen.

Zischup: Was hat Sie veranlasst, Ihre Komfortzone zu veranlassen, und war es schwierig?
Milosavljevic: Das war auf jeden Fall meiner Neugierde geschuldet. Ich bin eine Person, die keine Ruhe findet, die immer etwas Neues lernen und ausprobieren möchte. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht einfach war, mein Zuhause zu verlassen und etwas völlig Unbekanntem entgegenzutreten, aber die Unterstützung meiner Familie ermutigte mich, meinen Weg zu gehen.

Zischup: Wann haben Sie Ihre Reise begonnen?
Milosavljevic: Bis 2012 bin ich wie eine normale Person gereist, und seit 2012 widme ich mich intensiv dem Reisen.
Zischup: Was war ihre erste Reiseroute?
Milosavljevic: Meine erste Reise begann in China. Ich besuchte dann Japan und Südkorea, zog dann nach Russland, und am Ende der zehnwöchigen Reise bin ich mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Köln zurückgefahren.

Zischup: Und warum sollten es genau diese Länder sein?
Milosavljevic: Die ersten Fremdsprachen, die ich zusätzlich zu Englisch lernte, waren Russisch und Chinesisch, daher dachte ich, dass diese Route als meine erste Reise geeignet wäre.

Zischup:
Wie viele Länder haben Sie bis zum heutigen Tag besucht?
Milosavljevic: Ich bin stolz zu sagen, dass ich 116 Länder gesehen habe. Natürlich sind aber auch noch weitere 80 Länder auf meiner Wunschliste.

Zischup: Kann man denn problemlos in jedes Land der Welt reisen?
Milosavljevic: Viel hängt davon ab, welchen Pass man hat. Ich besitze einen serbischen Pass, der mir leider nicht erlaubt, in viele Länder ohne Visum zu reisen.

Zischup: Wie verdienen Sie Geld für Reisen, und brauchen Sie viel Geld dafür?
Milosavljevic: Ja, es ist definitiv teuer zu reisen, aber wenn man den richtigen Weg finden, um Geld zu verdienen, ist es kein Problem. Ich verdiene Geld durch das Übersetzen von Büchern. Dies ist eine Arbeit, die ich von Zuhause aus erledigen kann, was das Ganze sehr vereinfacht.

Zischup: Welche Beförderungsmittel nutzen Sie während Ihrer Reisen?
Milosavljevic: Ich versuche weitestgehend mit Bus oder Bahn zu reisen, aber das ist natürlich nicht immer möglich. Manchmal muss ich ein Flugzeug benutzen, aber ich versuche es wegen der Umweltverschmutzung zu vermeiden.

Zischup: Haben Sie auf ihren Reisen auch unangenehme Erfahrungen gemacht?
Milosavljevic: Ja nicht viele, aber es gab schon solche Fälle. Ich war in Kenia in Nairobi. Bei meiner Ankunft ging ich in ein Hotel, wo sie darauf bestanden haben, Leibwächter mitzunehmen, um durch die Stadt zu laufen. Wir gingen zum Markt, jemanden näherte sich mir, versetzte mir einen Schlag auf den Kopf, nahm eine goldene Halskette und rannte. Die Leibwächter waren nutzlos.

Zischup: Welches ist ihr Lieblingsland?
Milosavljevic: Es gibt zwei Länder: Peru und Mexiko. Beide Länder haben einen besonderen Platz in meinem Herzen, und ich kann mich nicht entscheiden, welches ich bevorzuge. Länder voller Kultur, schöner Strände, freundlichen Menschen und natürlich Länder mit zwei Weltwundern: Machu Picchu und Chichén Itzá. Ich habe alle sieben Weltwunder besucht, es ist erstaunlich. Leider hat die peruanische Regierung mittlerweile beschlossen, das Besteigen von Chichén Itzá zu verbieten, um das Denkmal zu schützen. Ich hatte da noch Glück.

Zischup:
Wie kann man das beste aus einer Reise herausholen?
Milosavljevic: Sehen Sie sich vor jeder Reise die Sehenswürdigkeiten an, zu denen sie reisen, damit Sie vorausplanen können und wissen, wohin Sie gehen werden. Ich sage das, weil jede Minute wichtig ist, und Sie keine Zeit vor Ort für die Organisation verschwenden sollten. Versuchen Sie bereits am ersten Tag die Einheimischen kennenzulernen. Ich denke, Sie werden die Kultur mit ihrer Hilfe am besten verstehen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 20. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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