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Klinik mit Pool und Tischkicker

  • Anonym, Wilhelm-August-Lay-Schule (Bötzingen)

  • Fr, 20. Dezember 2019
    Schülertexte

     

Ein Jugendlicher erzählt von seinem Aufenthalt in der Psychiatrie / Fazit: So schlimm ist es nicht.

Manchmal ist das Leben einfach nur doof.  | Foto: Sabphoto - stock.adobe.com
Manchmal ist das Leben einfach nur doof. Foto: Sabphoto - stock.adobe.com
In Filmen werden Psychiatrien häufig als gruselige Räume mit schaurigen Ärzten und Foltermethoden dargestellt. Die Patienten sind häufig völlig verrückt und laufen in weißen Kitteln durch die Gegend.

In der Vergangenheit waren diese Heilanstalten – die oft auch Irrenhäuser genannt werden – wirklich nur schreckliche Aufbewahrungsorte für psychisch erkrankte Menschen. Man kümmerte sich damals nicht gut um sie. Diese Menschen wurden vollständig aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Mit der Zeit vollzog sich ein langsamer Wandel hin zu besseren Bedingungen und hilfreicheren Therapiemethoden.

Heute ist es glücklicherweise ganz anders. Allerdings gibt es noch immer viele Vorurteile. Wenn man in die Klinik muss, ist man keineswegs verrückt, sondern leidet an einer Erkrankung, wie zum Beispiel an einer Essstörung oder Depression. Dies sind Erkrankungen, die jeder Mensch erleiden kann. In der psychosomatischen oder psychiatrischen Klinik wird Menschen mit solchen Erkrankungen geholfen.

Ein Jugendlicher erzählt, wie es in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie war. Es gab dort rund zehn Wohnräume für Patienten mit jeweils zwei Betten. Man konnte persönliche Dinge von zu Hause mitbringen und es sich ein bisschen wohnlich machen. Es gab zwei Aufenthaltsräume, einen Garten und einen großen Flur, in dem man die anderen Bewohner treffen konnte, da man nicht in andere Patientenzimmer durfte. Die Gruppenräume waren modern gestaltet, es gab dort Fernseher und viele verschiedene Spielmöglichkeiten. Der Garten war sehr groß, dort gab es einen kleinen Fußballplatz, einen Basketballplatz, ein Klettergerüst, einen Swimmingpool und eine Tischtennisplatte. Der Garten war sehr schön, und man konnte dort viel Zeit mit den anderen Patienten verbringen.

Im Gebäude gab es noch einen Tischkicker, einen Billardtisch und eine Tischtennisplatte. Damit man sich dort nicht langweilt, bieten sie viele unterschiedliche Therapiegruppen an, wie zum Beispiel Musiktherapie oder eine Sport- und eine Kochgruppe. Unter der Woche hat man zwei Gespräche mit seinem Therapeuten und zwei Gespräche mit den Eltern zusammen. An einem Tag in der Woche dürfen Eltern oder Freunde zu Besuch kommen. Außerdem darf man am Wochenende nach Hause und mit Absprache sogar dort übernachten.

Auf der Station gibt es viele Betreuer, die sich um die Patienten kümmern. Jeder Patient hat zwei feste Betreuer, die, wenn sie da sind, für einen zuständig sind. Diese festen Betreuer kennen die Probleme der jeweiligen Patienten genau und stehen in engem Kontakt mit dem Therapeuten. Sicherlich wünscht sich keiner, wegen so einer Erkrankung in die Klinik zu müssen. Aber es ist nicht so schlimm, wie man sich das vorher vorstellt.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 20. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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