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"Mal gewinnt man, mal verliert man"

  • Fr, 20. Dezember 2019
    Schülertexte

     

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Freiburger Stadtrat Stefan Schillinger über Politik und seine Schulzeit.

Stefan Schillinger   | Foto: Fionn Große
Stefan Schillinger Foto: Fionn Große

Stefan Schillinger sitzt für die SPD im Freiburger Gemeinderat. Als Schüler ging er auf das Wentzinger Gymnasium in Freiburg. So wie Zischup-Reporterin Jana Reinke (Klasse 9b) auch. Im Interview hat Jana den Stadtrat zu seiner Schulzeit, das Freibad West und das SC-Stadion befragt.

Zischup: Herr Schillinger, ich habe gehört, Sie waren auch auf dem Wentzinger Gymnasium, wie war Ihre Zeit dort?
Schillinger: Die Zeit war super, ich war immer gerne hier, nicht immer gerne im Unterricht, aber gerne in der Schule, zum Beispiel um meine Kumpels zu treffen. Es war eine schöne Zeit.
Zischup: Der G9-Zug wurde auf dem Wentzinger wieder eingeführt. Was halten Sie davon?
Schillinger: Ich bin Anhänger von G9, ich finde es gut als Alternative. Ich bekomme von Freunden mit, deren Kinder auf dem G8 sind , dass es ziemlich stressig ist. Denn sie haben zum Beispiel sehr viel Nachmittagsunterricht. Ich bin auch jemand, der viel Sport gemacht hat. Ich finde es wichtig, dass Jugendliche und Kinder Freizeit haben, um auch andere Dinge machen zu können. Manche kommen gut mit G8 zurecht, und für andere ist G9 eine bessere Lösung.
Zischup: Sie sind als Stadtrat tätig, was genau sind Ihre Aufgaben?
Schillinger: Das Wichtigste ist, dass der Gemeinderat darüber bestimmt, für was Geld ausgegeben wird, er stellt den sogenannten Haushalt auf. Das sind etwa eine Milliarde Euro. Und wir müssen dann entscheiden, wofür es ausgegeben wird, zum Beispiel für Sanierungen, neue Radwege oder Freibecken im Westbad.
Zischup: Es wird schon lange über das Thema Freibad West diskutiert. Was ist Ihre Meinung dazu?
Schillinger: Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, eine Mehrheit zu bekommen und Geld in den Haushalt eingestellt wurde. Gerade planen Architekten dieses Bad, und wir haben für das nächste Jahr eine Million Euro im Haushalt, was aber nicht reichen wird. Es soll ein großes, tolles Freibad werden, wir wollen zwei Becken haben. Ich gehe davon aus, dass es 2022 auch fertig wird.
Zischup: Viele Bürger wünschen sich auch ein neues Eisstadion. Was sagen Sie dazu?
Schillinger: Das ist auch eine Forderung meiner Fraktion. Das jetzige Eisstadion kann nur bis 2024 bespielt werden, weil es einfach schon alt und kaputt ist und die Genehmigung bis 2024 läuft. Deswegen müssen wir an das Thema ran. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es schaffen. Wir sind dabei, verschiedene Standorte anzuschauen. Billig aber wird es nicht.
Zischup:
Der Bau des neuen SC-Stadions ist bereits am Laufen. Waren Sie für den Bau?
Schillinger: Nein, ich war dagegen, vor allem weil ich gesagt habe, dass eine Stadt beziehungsweise der Steuerzahler nicht über 40 Millionen für die Infrastruktur ausgeben soll, da gibt es Wichtigeres. Es gab aber einen Bürgerentscheid, und die Mehrheit hat entschieden, dass es gebaut werden soll. Seitdem habe ich meinen Einsatz dagegen eingestellt. Das ist Demokratie: Mal gewinnt man, mal verliert man, aber das muss man akzeptieren, und das mache ich auch. Ich hoffe, dass das Stadion schnell fertig wird.
Zischup: Ihnen vielen Dank für das Interview.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 20. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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