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Jugend und Beruf

Pflanzentechnologen brauchen Forschergeist

  • Amelie Breitenhuber (dpa)

  • Di, 03. Mai 2022, 11:51 Uhr
    Verlagsthema

     

Verlagsthema Sie ernähren die Welt: Saatgut und die daraus entstehenden Pflanzen. Beides muss so ertragreich und resistent gegen äußere Einflüsse wie möglich sein – ein verantwortungsvoller Job.

Im Gewächshaus kümmern sich Pflanzente...bildende Ole Peters gießt Zuckerrüben.  | Foto: Swen Pförtner
Im Gewächshaus kümmern sich Pflanzentechnologen um die Züchtungen. Der Auszubildende Ole Peters gießt Zuckerrüben. Foto: Swen Pförtner
Der Beruf vereint Natur und Technik – und genau das begeistert Ole Peters. Der 17-Jährige absolviert eine Ausbildung zum Pflanzentechnologen und lernt, Saatgut etwa für Mais, Raps, Zuckerrüben oder Weizen zu entwickeln und zu züchten. "Immer wieder stehen diverse Experimente auf der Tagesordnung", erzählt er. Nicht zuletzt das mache den Alltag im Beruf abwechslungsreich. Denn es gilt, das Saatgut zu optimieren.

In Versuchsreihen loten Pflanzentechnologen aus, wie Saatgut zum Beispiel noch ertragreicher werden kann oder wie Pflanzen resistent gegen bestimmte Krankheitserreger werden. Dafür erfolgen immer wieder Neuzüchtungen. Die Fachleute sind mal bei Wind und Wetter auf dem Feld, mal in Gewächshäusern und mal im klimatisierten Labor tätig. Auch Schreibtischarbeit spielt eine Rolle, denn die Ergebnisse ihrer Arbeit müssen sie genau dokumentieren. "Sorgfalt bei der Arbeit ist ein absolutes Muss", sagt Jürgen Held vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP). Bewerber sollten zudem handwerkliches Geschick und Interesse an der Bedienung moderner Maschinen und Geräte mitbringen. Betriebe achten auch auf einen Haupt- oder Realschulabschluss mit guten Noten in den Naturwissenschaften, vor allem in Biologie.

Ole Peters arbeitet derzeit gemeinsam mit einer Züchterin an einem Optimierungsprojekt. Um was es genau geht, darf er nicht verraten. "Aber in jedem Fall ist es mega-faszinierend, bei dem Projekt mitzuarbeiten und zu sehen, wie die Dinge sich entwickeln." Klasse findet Peters an seinem Beruf, dass er sowohl drinnen wie draußen arbeitet. Dass das manchmal anstrengend ist, wenn zum Beispiel schwere Säcke geschleppt werden müssen, macht ihm nichts aus.

In der Regel ist zudem Teamarbeit angesagt, etwa, wenn es darum geht, ob eine Pflanze hitzebeständig oder frostsicher ist. Die Fachleute starten dann eine Versuchsreihe. Sie wählen den passenden Nährboden und setzen die Saat oder die Pflanze ein. Sie lockern den Boden auf, sorgen für die richtige Bewässerung und achten auf optimales Licht. Sobald die Pflanzen eine bestimmte Größe erreicht haben, nehmen sie Proben, die sie im Labor chemisch oder biotechnologisch analysieren. Dabei messen sie, wie viel Hitze oder Frost die Pflanze verträgt. Stellt sich dabei heraus, dass die Pflanze die gewünschte Eigenschaft hat, wird die Versuchsreihe dokumentiert, so hat man die Ergebnisse bei weiteren Versuchen zur Hand. Qualitätssicherung ist entscheidend, daher werden die Ergebnisse einer Versuchsreihe immer noch gegengecheckt, um mögliche Fehler auszuschließen.

Ausgebildete Pflanzentechnologen können bei Saatgutfirmen, in landwirtschaftlichen oder gartenbautechnischen Untersuchungs- und Forschungsanstalten sowie bei Unternehmen im Bereich Pflanzenzucht arbeiten.

Peters hat für die Zeit nach seinem Abschluss folgende Pläne: "Ich kann mir vorstellen, eines Tages Züchtungsassistent zu sein und später Pflanzentechnologiemeister zu werden", sagt er.
Aktuelle Ausbildungsplätze sind hier gelistet.

Ressort: Verlagsthema

Dossier: Jugend und Beruf

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 03. Mai 2022: PDF-Version herunterladen

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