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Warum ich lieber zum Handy als zur Zeitung greife

  • Mira Winterhalter, Klasse 9d, Wilhelm-August-Lay-Schule (Bötzingen)

  • Fr, 20. Dezember 2019
    Schülertexte

     

Eine Schülerin erzählt offen und ehrlich, warum es ihr so schwer fällt, das eigene Smartphone aus der Hand zu legen.

Die Zeitung gibt es längst nicht nur auf Papier, sondern auch mobil.  | Foto: Leszek Czerwonka - stock.adobe.com
Die Zeitung gibt es längst nicht nur auf Papier, sondern auch mobil. Foto: Leszek Czerwonka - stock.adobe.com
Ich bin 13 Jahre alt, und um ehrlich zu sein, beschäftige ich mich so gar nicht mit der Zeitung. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich keine Lust habe, die ganze Zeitung durchzublättern, um einen Artikel zu finden, der mich anspricht. Eigentlich komme ich gar nicht erst auf die Idee, die Zeitung aufzuschlagen.

Und dass ich keine Zeitung lese, liegt auch nicht daran, dass mich nicht interessieren würde, was in der Welt abgeht. Dieses viele Papier mit den vielen Texten durchzublättern, um einen Artikel zu finden, der mich wirklich interessiert, ist mir viel zu anstrengend. Es liegt einfach an meiner Bequemlichkeit. Ich bin nämlich ein fauler Mensch, der viel lieber in seinem Bett am Handy ist oder etwas mit seinen Freunden unternimmt. Fragen Sie mich bitte nicht, was ich an meinem Handy so verlockend finde. Ich könnte es Ihnen nicht beantworten.

Vielleicht werden Sie mich jetzt alle auslachen. Und klar, ich verstehe das gut. Denn es ist schon ein echt dämlicher Grund, keine Zeitung zu lesen. Und vielleicht fragen Sie sich, warum ich überhaupt diesen Artikel schreibe und ausführlich erkläre, warum ich keine Zeitung lese. Das liegt daran, dass wir im Unterricht dieses sogenannte Zischup-Projekt machen. Am Anfang fand ich das ein bisschen blöd, da es für uns noch mehr Arbeit bedeutet. Aber inzwischen mag ich das Projekt sogar, da ich mich intensiv mit der Zeitung beschäftige – und mit meiner Meinung darüber. Aber bevor Sie mich jetzt gar nicht mehr leiden können, hier der Versuch, meine Haut doch noch zu retten. Darum: Erstens: Es gibt auch andere Jugendliche, die genauso denken wie ich. Zweitens: Am Handy zu sein, ist einfach interessanter. Drittens: Über große einschneidende Ereignisse informiere ich mich übers Internet dann doch noch.

Ich weiß, das waren schlechte Argumente. Aber ich bin nicht so gut und erfahren darin, meinen Standpunkt überzeugend rüber zu bringen. Das lernt man wahrscheinlich besser, wenn man regelmäßig Zeitung liest (ups, da war doch was?!). Das Ding ist auch, dass man für das Zeitungslesen Zeit braucht. Also ich würde jetzt ja gerne sagen, ich hätte keine, aber das wäre eine Lüge. Denn Zeit hätte ich sehr wohl, wenn ich sie nicht die ganze Zeit mit unnötigen Dingen am Handy vergeuden würde. Jedenfalls denke ich, dass ich mich in Zukunft vielleicht ein bisschen öfter dazu aufraffen werde, Zeitung zu lesen. Statt mir auf meinem Handy irgendwelche uninteressanten Informationen über irgendwelche Stars ansehen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 20. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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