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WLAN-Weh statt Heimweh

  • Julina Pagenstert und Linda Schröder, Klasse 8a, Deutsch-Französisches Gymnasium (Freiburg)

  • Fr, 29. April 2022
    Schülertexte

     

Einblick in den Alltag des Internats, das zum Deutsch-Französischen Gymnasium in Freiburg gehört.

Aus dem Schulleben: Schüler der Geschi...Deutsch-Französische Gymnasium“.  | Foto: Lisa Pink
Aus dem Schulleben: Schüler der Geschichts-AG führen die 8a „Rund ums Deutsch-Französische Gymnasium“. Foto: Lisa Pink

In Günterstal, am Klosterplatz, gehen 60 Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Französischen Gymnasiums auf das dazugehörige Internat. Der Gründungsgrund war, dass viele Gymnasiastinnen und Gymnasiasten einen zu langen Schulweg hatten sowie noch immer haben. Nach dem Unterricht machen sie sich auf den Weg ins Internat, übernachten, essen und verbringen ihre Freizeit dort, als große Familie mit den Erzieherinnen und Erziehern.

Die Jugendlichen kommen hauptsächlich aus Frankreich, aber auch aus der Schweiz und aus Deutschland und übernachten fünf Tage die Woche im Internat. Gesprochen wird meist Französisch, aber auch Deutsch und andere Sprachen.

Um 6.30 Uhr ist es Zeit für das Frühstück mit umfangreichem Büfett, welches, wegen Corona, in zwei verschiedenen Gruppen gegessen wird. Danach geht es ins Deutsch-Französische Gymnasium, das keine halbe Stunde mit der Straßenbahn entfernt ist. Nach dem Unterricht kommen die Schülerinnen und Schüler ins Internat zurück und melden sich erst mal bei einem Erzieher oder einer Erzieherin an, anschließend gehen viele auf ihre Zimmer, chillen, treffen Freunde oder spielen Computerspiele.

Die Zimmer sind auf Mädchen- und Jungenetagen aufgeteilt. Sie werden zu zweit, zu dritt oder höchstens zu viert genutzt. Die Oberstufenschülerinnen und -schüler bilden eine Ausnahme, sie bewohnen einen eigenen Flügel mit Einzelzimmern, weil sie mehr Ruhe für das Lernen auf ihre Abschlussarbeiten brauchen.

Ab 15 Uhr wird das WLAN angestellt, welches jedoch, nach Angaben der Schülerinnen und Schüler, nur jeden zweiten Tag funktioniert. Um 16 Uhr treffen sich manche zum "goûter", Kaffee und Kuchen, bevor sie um 17 Uhr verpflichtend zur "étude" gehen, wo ihnen bei Hausaufgaben, Referaten und generell beim Lernen geholfen wird. Nach der "étude" um 18.15 Uhr geht es zum Abendessen. Beim Abendessen hat man die Wahl zwischen drei Gerichten – vegan, vegetarisch oder omnivor. Nach dem Abendessen werden die Nachrichten angeschaltet, um die Schülerinnen und Schüler auf dem Laufenden zu halten und ihnen gleichzeitig die deutsche Sprache näherzubringen. Um 19.15 Uhr verteilen sich die Jugendlichen, da manche nochmal lernen möchten, und andere auf ihre Zimmer gehen.

Weitere nehmen das große Angebot für Aktivitäten, wie Sport, Yoga, Kunst, Backen, Musik in einer Band spielen, Handarbeiten, Zeitung schreiben und Nachhilfe an. Die Nachhilfe wird speziell für die Schülerinnen und Schüler des Internats angeboten. Das Zeitungsprojekt wurde vor drei Jahren von Olivier Deguen, einem ehemaligen Französischlehrer, ins Leben gerufen. Seine Idee war es, eine interne Zeitung für das Internat zu schaffen. Die Zeitung, "International", erscheint einmal im Monat mit wichtigen Nachrichten und Porträts der Abschlussschülerinnen und -schüler. Alle Artikel werden von den Jugendlichen geschrieben. Deguen möchte die Teenager nur unterstützen. Um 21 Uhr machen die Jüngsten das Licht aus und bis 22.30 Uhr sind alle in ihren Zimmern verschwunden.

Zwischen vier und zehn Schülerinnen und Schüler bleiben hin und wieder übers Wochenende im Internat. Sie zahlen dann fünfzehn Euro für die Verpflegung und werden über das Wochenende von den Erzieherinnen und Erziehern betreut.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. April 2022: PDF-Version herunterladen

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